Mount Morgan

Wie in vielen australischen Bergbaustädten kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, Mount Morgen sei ein wenig hinterwäldlerisch. Zwar ist der Bergbau, den man als Hauptarbeitgeber dafür eventuell hätte verantwortlich machen können – immerhin entstand die Siedlung nur durch den Fund der ertragreichen Mt Morgan Mine – schon seit gut zwanzig Jahren auf dem Arbeitsmarkt in Mt Morgan kaum noch ein wichtiger Faktor, doch hat auch der Strukturwandel der Stadt nicht unbedingt zu einer rapideren Entwicklung geführt.

Wenn man sich eine grobe Vorstellung vom Leben in Mt Morgan machen will, kann man sich vorstellen, dass dort die Zeit in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts stehen geblieben zu sein scheint.

Auch wenn man die Stadt mittlerweile wirklich nur noch als ehemalige Bergbausiedlung ansehen darf, ist der prägende Einfluss der gewaltigen Mount Morgan Mine in der Mentalität vieler Menschen bis heute zu spüren. Dies soll nun keine negativen Assoziationen wecken – viele Besucher in der Stadt beschreiben die Zustände in der Tat eher als angenehm und ruhig denn als wirklich „hinter der Zeit“.

Die Mine, die in den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Betrieb genommen wurde und die beinahe hundert Jahre förderte, ist noch heute als ehemalige Tagebau deutlich sichtbar. Mt Morgan Mine wird auch nach ihrer Stilllegung noch als die ertragreichste Mine der westlichen Hemisphäre bezeichnet, ein Titel, der wohl auf den gewaltigen Fördermengen beruht: 247 Tonnen Gold, 41 Tonnen Silber und mehr als 350.000 Tonnen Kupfer wurden hier aus der Erde gearbeitet, ehe der Betrieb sich als unwirtschaftlich erwies.

Die Mine kann heute während einer Tour – jedoch nicht privat – besichtigt werden. Die Rundfahrt zu dem riesigen Krater in der Nähe der Stadt dauert inklusive der folgenden Besichtigung rund einen halben Tag, ist aber lohnenswert – die beeindruckende Arbeit der Mine Worker kann wohl nur dann wirklich verstanden werden, wenn man ihren Arbeitsplatz einmal sehen konnte.