Portugiesische Galeere/Bluebottle – Portuguese Man-of-War (Physalia physalis)

Die Portugiesische Galeere ist eine Art aus der Gattung der Seeblasen (Physalia), die zu den Staatsquallen (Siphonophora) gehören. Portugiesische Galeeren sind komplizierte Polypenkolonien. Jede Einzelne besteht aus einer Vielzahl von Polypen, die verschiedensten Aufgaben nachgehen und zum Überleben voneinander abhängig sind. Mit Hilfe einer gasgefüllten bläulichen Blase (Pneumatophore), die ein eigenes Individuum darstellt, schwimmen die Tiere an der Wasseroberfläche. Die bis zu 120 mm lange Blase, die mit Kohlendioxid CO2 und Stickstoff N2 gefüllt ist zieht einen langen Fangarm (Dactylozooids) im Wasser hinter sich her. Diese Tentakeln können bis zu 15 Meter lang werden. Mit dem Fangarm erbeutet die Portugiesische Galeere überwiegend kleinere Krustentiere. Vom Wind und den Meeresströmungen gelenkt, können bei starken Stürmen auch ganze Strände mit einem blauen Blasenteppich übersät sein.

Gift und Symptome:

In Australien werden immer wieder Strände gesperrt, da es von Oktober bis März zu einem massenhaften Auftreten kommt. Begegnungen mit den Tieren können durchaus gefährlicher Natur sein.

Die Tentakeln sind mit Nesselkapseln versehen (bis zu 1.000 Nesselkapseln pro Zentimeter).

Die direkte Berührung verursacht eine starke lokale Symptomatik und ist eine häufige Ursachen für Vernesselungen. Begleiterscheinungen können Übelkeit und Erbrechen sein. In schwerwiegenden Fällen kann es durch Muskelverkrampfungen auch zu Atemstillstand und Herzversagen kommen. Kinder, Asthmatiker und Allergiker sind besonders gefährdet.

Erste Hilfe:

Keinen Druck, durch reiben oder wischen, auf die Nesselfäden ausüben, da dies zu einer vermehrten Abgabe des Nesselgiftes führt. Sollten noch Teile der Nesselfäden auf der haut sein, diese vorsichtig durch abziehen (Schutzhandschuhe tragen) oder abstreifen mit einem spachtelähnlichen Gegenstand entfernen.

Die betroffenen Hautpartien mit reichlich Salzwasser oder Essig abspülen (kein Süßwasser, da dies ebenfalls zur einer vermehrten Giftabgabe führt).

Einen Arzt konsultieren. Die Notrufnummer für den Krankenwagen lautet 000.

Bild von 4Neus