Unterwegs mit dem Auto

Wahrscheinlich hat jeder Autofahrer eine grobe Vorstellung davon, worin die Unterschiede zwischen einer Geländetour in Australien und einer Langstreckenfahrt in Deutschland liegen; von daher ist dabei eigentlich weniger davon auszugehen, dass man mit einer Überraschung zu rechnen hat, wenn man sich für einen Geländewagen entscheidet, der mitunter auch querfeldein das Verkehrsmittel der Wahl sein soll.

An anderer Stelle beschäftigen wir uns intensiv mit den Besonderheiten dieser Art der Reise; hier soll es hingegen erst einmal nur um die Besonderheiten gehen, die auch einen „gewöhnlichen“ Autofahrer in Australien erwarten.

Natürlich kann man gerade in diesem Zusammenhang nicht von Australien im Ganzen sprechen – immerhin handelt es sich um einen ganzen Kontinent, der in vielen verschiedenen Regionen einzigartige Eigenschaften aufweist.

Dennoch sollte man als Autofahrer einige Dinge wissen, die für diesen Kontinent im Vergleich zu Europa beinahe durchweg gelten.

Außerhalb der großen Metropolen, bei denen es sich meist nur um die Hauptstädte der Staaten handelt, wird man nur selten auf überfüllte Straßen stoßen. Zwar findet man in den bevölkerungsreichen Staaten durchaus noch einige Städte, die man als Großstädte bezeichnen könnte, doch sorgt die insgesamt ausnehmend weitläufige Infrastruktur dafür, dass man in Australien auch vergleichsweise großen Städten nur selten das Gefühl bekommt, sich im urbanen Raum einer Großstadt zu bewegen.

Dies hat natürlich auch auf den Straßenverkehr einige Auswirkungen. So findet man natürlich die Zentren der jeweiligen kleineren und größeren Zentren recht oft in einigermaßen überfülltem Zustand vor, wahrscheinlich durch die einfache Tatsache bedingt, dass sie einen wichtigen Arbeitsraum auch für Menschen aus der Umgebung darstellen.

Rund um die Städte, wo man in Deutschland und vergleichbar stark bevölkerten Ländern oft noch deutlich die Nähe der Stadt spüren kann, geht es in Australien oft schon völlig anders zu.

Einige Städte besitzen einen ausgeprägten Pendlerverkehr, doch ist dies nicht der Normalfall. Verbreiteter ist es, dass man jenseits der Stadtgrenzen in Australien nur wenige Spuren einer nahe gelegenen Metropole findet.

Dies schlägt sich natürlich auch auf die Verkehrsstruktur des Kontinents wieder. Dichte Autobahnnetze, wie man sie aus den deutschen Ballungsgebieten kennt, wird man in Australien mehr oder weniger vergeblich suchen; meist verbinden die Highways zwei große und mehrere kleine Städte miteinander, doch sind sie insgesamt (für eine Industrienation) rar gesät, und man muss ein außergewöhnliches Maß an Planung für die Auswahl der Reisestrecke  investieren.

Doch nicht nur die Dichte der Highways macht Auto fahren in Australien zu einem ungewohnten Erlebnis. Neben der Landschaft, die sich oft über viele Kilometer scheinbar unberührt wie ein Nationalpark links und rechts der Straße erstreckt, ist vor allem auch die Tankstellenverbreitung eine wichtige Frage, die man in seine Routenplanung mit einbeziehen sollte.

Zwar findet man auch in diesem Fall rund um die Metropolen eine so große Zahl von Tankstellen, dass man kaum etwas vermissen wird, doch gibt es in Australien auch Stations von der Sorte „last for xxx miles“, hinter denen sich erst einmal Natur und dann über eine lange Strecke scheinbar gar nichts erstreckt. Die immensen Entfernungen auf den Highways können natürlich üblicherweise mit den vorhandenen Tankstellen leicht überbrückt werden, da natürlich niemand in Australien einen Highway benutzen könnte, der einfach keine Tankstellen hat; dennoch sollte man die Entfernungen und die eventuell weit entfernten Tankstellen natürlich im Hinterkopf haben, wenn man losfährt oder wenn man zu einer Tankstelle kommt. Oft sind sie nämlich immerhin so rar gesät, dass man lieber einmal zuviel als zu wenig tanken sollte.

Die dritte Variable, die man bei einer Autoreise durch Australien beachten muss, ist der Zustand des Fahrers und seiner Mitreisenden. Die weiten Entfernungen machen eine Tour durch den Kontinent nicht nur für das Fahrzeug, sondern leicht auch für die Insassen eher zu einer „Tortour“, und man sollte nur gut vorbereitet eine längere Fahrt durch Australien antreten.